Von Nelson aus wollte ich unbedingt an den nördlichsten Punkt von der Südinsel gehen. Da ich nie eine Tour im Voraus buche, bin ich um 6:30 aufgestanden und fuhr mit dem Auto nach Collingwood, bei der sich das Büro vom „Farewell Eco Tour“ Anbieter befindet. Ich hatte so ein Glück, ich war um 8:45 angekommen und sie hatten noch ein letztes Ticket für die Tour um 09:00.
Der Anbieter „Farewell Spit Eco“ ist der einzige Anbieter, der die Erlaubnis hat, die Farewell Gegend zu befahren/zu betreten. Wir besuchten während 6 Stunden das Cape Farewell, verschiedene Sanddünen sowie einen Leuchtturm. Ein paar Seehunde haben wir ebenfalls gesehen.
Am Tag danach hatte ich wieder eine Tour unternommen. Dieses Mal holte mich der Anbieter in Nelson um 07:00 ab. Mit dem Reisebus ging es nach Kaiteriteri. Dort stieg ich in das Schiff um, mit dem ich dann die Abel Tasman Park Küste rauf und runter fuhr. In Anchorage bin ich vom Schiff ausgestiegen und zurück nach Marahau gewandert. Der Wanderweg ist etwa 11,4 km lang. Angegeben war 4,5 Stunden, ich schaffte es innert 2 Stunden 😉 . Das häufigste Gestein entlang dieser Küste ist Granit, der ungefähr 135 Millionen Jahre alt ist. An diversen Orten bricht der Granit und zerfällt dann zu dem goldenem Quarzsand, der so charakterisch für die Strände dieser Gegend ist. Von Marahau nach Nelson ging es dann wieder mit dem Reisebus. Ich hatte so ein Glück, dass ein Bus gerade fuhr, so musste ich nicht 2 Stunden auf dem Parkplatz warten.
Am Freitag, den 26. Februar ging die Reise weiter von Nelson nach Greymouth. Bevor ich zu den Pancake Rocks in Paparoa kam, wollte ich zuerst noch eine River Rafting Tour mit Reifen machen. Leider war ich aber der einzige, der diese Tour machen wollte und somit wurde aus Sicherheitsgründen die Tour nicht durchgeführt. Wie Du vielleicht früher gelesen hast, war dieses bereits das zweite Mal, bei dem ich Pech hatte. So fuhr ich weiter nach Paparoa und besuchte die Felsen. Die Pancake Rocks sind Felsformationen, die wie übereinandergeschichtete Eierkuchen aussehen, wodurch sie zu ihrem Namen kamen. Per Zufall hatte ich im Touristenbüro noch einen anderen Anbieter für eine River Rafting Tour gefunden. Somit fuhr ich nach Greymouth weiter, wo sich das Büro von Wild West Adventure sowie meine nächste Backpacker Unterkunft befinden. (Diese Woche war eine Backpacker-Woche). Dieses Mal hatte ich aber das Glück und ich konnte an der Tour teilnehmen. An der Tour nahmen 8 Personen (2 aus Australien, 5 aus Kanada und ich) teil. In Greymouth erhielt jeder die passende Bekleidung (Helm, Anzug, Socken, 2 T-Shirts und Schuhe). Danach ging es mit einem kleinen Bus in die Nelson Creek Schlucht. Dort erhielt jeder einen Reifen, mit dem wir die Schlucht herunterfuhren. Es hat ziemlich Spass gemacht, obwohl es wenig Wasser hatte. Am Schluss konnten wir mit den Reifen sogar noch in eine Glühwürmchenschlucht hineinfahren. Bevor wir aber in die Schlucht durften, mussten wir gemäss Maori Regeln einen Koru (Spirale) beim Partner auf die Backen zeichnen. In der Mitte der Schlucht, wo es Dunkel war, erhielten wir einen Becher heisse Schokolade und ein Schokoladenriegel. Am Schluss konnten wir noch einen Sprung von ca 2 Meter in das Wasser mit den Reifen machen. Im Greymouth angekommen, durften wir in einem heissen Sprudelbad mit Bier oder Wein und Muffins die lustigen Fotos anschauen. Ich hatte lange überlegt, ob ich die Foto CD für 40 Dollar kaufen will. Schlussendlich waren aber die Bilder zu schlecht für 40 Dollar. Dafür hatte ich einen riesigen Spass mit einer tollen Gruppe und das tolle Erlebnis bleibt bestimmt für längere Zeit im Kopf. Am Abend betrachtete ich den wunderschönen Sonnenuntergang in der Stadt. Am nächsten Morgen um 8 Uhr ging es weiter in das Gletschergebiet von Franz Josef und Fox Glacier mit einem Zwischenhalt in Hokitika. In der Gegend von Franz Josef und Fox Glacier gibt es diverse Helikopter Anbieter, die eine Tour über die Gletscher durchführen. Ich habe nur kurz überlegen müssen und bin zum Schluss gekommen, dass ich es nicht mache. Mir hat mal eine Neuseeländerin vor langer Zeit eine sehr gute Antwort gegeben, als ich sie fragte, ob ich die und die Sehenswürdigkeiten machen soll. Sie antwortete, ob ich diese Möglichkeit auch in der Schweiz hätte. Falls ja, dann kann die Sehenswürdigkeit ausgelassen werden. Diese Antwort kam mir hier wieder in den Sinn. Die Gletscher haben wir auch in der Schweiz, da spare ich lieber das Geld und gehe in der Schweiz die Gletscher von der Luft anschauen.
In der Nähe von Fox Glacier befindet sich ebenfalls eine weitere Sehenswürdigkeit, nämlich der bekannte Lake Matheson, der die traumhaften Spiegelbilder hervorzaubert. Man muss sehr Glück haben, dass der See die Landschaft spiegelt, denn sobald es windet oder bewölkt ist, sieht der See aus wie jeder anderer. Beim ersten Besuch war es leider ein wenig windig und so entschied ich, am nächsten Morgen um 6:00 aufzustehen um es noch einmal zu versuchen. Anscheinend sollte es am Morgen am wenigsten bis gar nicht winden. In dieser Nacht durfte ich endlich wieder einmal in einem besseren Motelzimmer (Lake Matheson Motel) übernachten. Ich musste natürlich wieder sofort das Sprudelbad ausprobieren. Die Nacht habe ich wieder einmal ohne Rückenschmerzen überstanden. Das Backpackerleben ist anscheinend nicht für mich gemacht worden, ausser man weiss, welche die richtigen Betten besitzen. Nicht wie geplant um 06:00 sondern um 07:00 bin ich aufgestanden und fuhr die 3 km mit dem Auto zum Parkplatz vom See, die restlichen 20 Minuten zum Aussichtspunkt musste ich spazieren. Ich hatte das Glück und sah die Reflektion von den Bergen im See. Ich blieb noch den ganzen Morgen im Restaurant beim Parkplatz und hoffte, dass die Wolken sich ein wenig auflösen, was mit bedauern nicht geschah. Das nächste Reiseziel war die 117 km entfernte Ortschaft Haast. In diesem kleinen Dorf übernachtete ich nur 1 Nacht wieder in einem Backpacker, auch dieses Mal war der Weg vom Zimmer zum WC etwa 50 Schritte entfernt. Das schlimmere war der Preis, ich zahlte CHF 40.00 pro Nacht. Weil Haast nichts bietet und es nur geregnet hatte, bin ich am nächsten Tag nach Wanaka gefahren. Wanaka liegt bereits in einem neuen Gebiet „Otago“. Wie es weiter geht, kannst Du im nächsten Bericht lesen.