Nach einer Übernachtung in einem Motel in Wanaka, besuchte ich zuerst das Puzzling World. Diese Attraktion ist einzigartig auf der Welt, es bietet ein riesengrosses Holzlabyrinth, einen schiefen Turm, diverse Illusionsbilder sowie -räume. Es war sehr faszinierend, wie man die Augen täuschen kann. Zum Beispiel gibt es einen 3D Raum, bei dem sich die Gesichter ändern, in der Realität bleiben die Gesichter immer am gleichen Ort. Eine weitere Attraktion ist ein Raum, bei dem die Menschen sehr klein und danach sehr gross aussehen. Diese Illusionstechnik wurde beim „Lord of the Rings“ Film angewendet.
Der nächste Stop machte ich im hübschen Arrowtown mit seinen historischen Gebäuden. Weiter ging es nach Queenstown. Am Lake Wakatipu gelegen, hat der lebhafte Ferienort eigentlich nur eines im Sinn: Fun und Action. Als erstes hatte ich im Hotel Novotel eingecheckt. Die Receptionistin sagte mir, dass ich ein besseres Zimmer erhalten werde, als ich gebucht habe. Somit erhielt ich ein riesengrosses Zimmer mit 2 Doppelbetten, Tisch, Badewanne, Minibar und eine Terrasse. Da es ein Spezialangebot von letztes Jahr war, musste ich nur 400 NZD statt wie normal 900 NZD für ein „Standard Zimmer“ für 3 Nächte bezahlen. Wieviel das das besser Zimmer tatsächlich kostete, hatte ich nicht herausgefunden. Die Aussicht auf die Stadt war hervorragend. Ich hatte das Zimmer auf dem 4. Stock, welches die höchste Etage war. Am Mittag flanierte ich in der Stadt herum und beobachtete die Menschen. Am nächsten Tag bin ich mit der Gondel auf den Berg hinauf gefahren. Die Aussicht auf dem 470 m hohen Bob’s Peak war sensationell. Abenteuer können hier wählen zwischen einem Bungee Jump, einem Gleitschirmflug, einer Asphaltbob-Abfahrt oder eine Bergabfahrt mit dem Bike. Ich habe mich für die Bobfahrt (The Luge) entschieden. Diese Attraktion gibt es nur 4 Mal auf der Welt, nämlich in Singapore (Sentosa), Kanada und 2x in Neuseeland. Speziell an dieser Bahn ist, dass überholt werden kann. So etwas fehlt noch in der Schweiz 😉 . Mir hatte es riesen Spass gemacht. Nach der Bobfahrt wanderte ich den Berg hinunter. Mir kam es vor, als wäre ich in Graubünden oder im Berner Oberland. Am nächsten Morgen besuchte ich die spezielle Indoor Minigolfanlage, die es gemäss Anbieter nur einmal auf der Erde gibt. Warum es so ist, kannst Du herausfinden, wenn Du die Bilder anschaust. Ich war der einzige Gast gewesen, somit auch der Gewinner 😉 . Weiter ging es zum Queenstown Garten, welcher wunderschöne Rosen und einen Teich mit Enten und Seerosen besitzt. Als ich beim Hotel angekommen war, hatte ich ein Autoschild mit „B1RCH“ entdeckt, welches ich natürlich sofort fotografieren musste. Die schöne Zeit in Queenstown war fertig und so ging die Reise weiter in Richtung Fjordland. Das Fjordland, vor etwa 500 Mio. Jahren entstanden, ist bis zum heutigen Tag wild und unzugänglich geblieben. Doubtful und Milford Sound sind die touristisch am besten erschlossenen Teile. Im kleinen Städtchen Te Anau beginnt die 119 km lange Milfoard Road, die zu dem weltberühmten Fjord führt. Das Dorf ist der Ausgangspunkt für die beiden Fjord Touren. Weil ich noch zu früh zum Einchecken im Motel war, fuhr ich Richtung Milford Sound. Von Te Anau bis Milford Sound braucht man locker 2,5 Stunden, was sehr viele Touristen nicht wissen. Diese Strasse passiert die bezaubernden Mirror Lakes, in deren glattem Wasser sich bei klarem Wetter die umliegenden Berggipfel spiegeln. In der Nähe befindet sich der See Gunn, bei dem ich eine kleinen Spaziergang durch den Wald machte, etwas weiter entfernt befindet sich der Homer Tunnel. Ich fuhr nur bis zum Gunn See. Um 15:30 Uhr hatte ich dann beim Motel Amber Court eingecheckt. Als ich meine Sachen in das Zimmer schleppte, spazierte die „Motelkatze“ in mein Zimmer hinein und wollte mit mir spielen. Da ich aber respekt von den Katzenkrallen hatte, war die Spielrunde ziemlich schnell zu Ende.
Die beiden nächsten Tage waren Tagestouren angesagt. Die erste war Milford Sound, bei der ich etwa 1/5 bereits gesehen hatte. Hier holte mich der Busfahrer beim Hotel um 07:30 ab. Für mich als Frühaufsteher war es kein Problem, so früh aufzustehen. Die Fahrt ging mit dem Bus zum Endpunkt von der Milford Sound Strasse. Von Milford Sound aus, fuhren wir mit dem Boot dem Fjord entlang. Auf der Strecke gibt es keine Tankstelle und auch kein Mobilnetz. Die Höhepunkte waren eindeutig der Regenbogen beim Wasserfall sowie die Delfine. Die hohen Bergen mit den kleinen bis grossen Wasserfällen waren ebenfalls faszinierend. Hier regnet es durschnittlich 200 Tagen im Jahr, was bedeutet, dass es die feuchteste Region in Neuseeland oder sogar von der Welt ist. Wir hatten das Glück, dass es nicht regnete, dafür waren aber die Wasserfällen kleiner. Im Motel ange-kommen, wartete die Katze bereits vor der Türe. Als ich die Türe aufmachte, hüpfte sie sofort in das Zimmer herein und wollte beim Wasserhahn etwas Wasser trinken. Ich drehte kurz der Was-serhahn auf und dann lief sie wieder weg. So eine Tagestour machte ziemlich müde, weshalb ich dann auch früh ins Bett ging.
Damit ich die zweite Tagestour nach Doubtful Sound machen konnte, musste ich am nächsten Morgen nach Manapouri fahren, dies liegt nur 20 Minuten von Te Anau entfernt. Die knapp 7-stündige Tour startete mit einer Schifffahrt zu einem Ort, bei dem sich ein unterirdisches Wasserkraftwerk befindet. Hier mussten wir in die Reisebusse umsteigen. Von diesem Ort gibt es nur eine Strasse, welche zum Hafen vom Doubtful Sound Fjord führt. Das heisst, diese Strasse ist nicht verbunden mit dem Strassennetz von Neuseeland. Beim Hafen angekommen, mussten wir wieder in ein Schiff umsteigen. Diese Schifffahrt ging ebenfalls den Fjord entlang. Leider war es bewölkt und die Wahrscheindlichkeit, dass wir Delfine sehen, sehr klein. Dafür haben wir die kleinsten Pinguine auf der Welt sowie sehr kleine Seehunde gesehen. Beim Hafen angekommen, fuhren wir wieder zum Kraftwerk zurück, welches wir auch danach besichtigen konnten. Die Maschinenhalle befindet sich 200 m unter der Erdöberfläche, was heisst, dass wir durch einen Tunnel fahren mussten. Der Ausfluss fliesst in das Fjord hinein. Dieses Kraftwerk liefet ca 12% vom Stromverbrauch in Neuseeland.
Noch etwas kurz zum Namen „Doubtful Sound“. James Cook traute der Einbuchtung nicht, als er 1770 an der Westküste für sein Schiff einen sicheren Hafen suchte, und nannte den tief ins Land schneidenden Fjord Doubtful Harbour (zweifelhafter Hafen). Alles was schön ist, hat auch seine Schattenseite. Einen Nachteil in dieser feuchter Umgebung ist, sind die lästigen Sandfliegen. Die haben mich ziemlich genervt. Am Abend hatte ich ein paar zusätzliche Stiche zählen konnte, obwohl ich den Oberkörper eingesprayt habe.
Nach einer Übernachtung in Manapouri ging die Autofahrt weiter an die Südküste von der Südinsel. Bevor ich am südlichsten Punkt von der Südinsel angekommen bin, besuchte ich für 2 Nächte die Ortschaft Invercargill.
Invercargill ist die südlichste Stadt mit ca 50.000 Einwohner in Neuseeland. Nur 18 km südlich von der Stadt liegt mit Bluff die südlichste Siedlung der Südinsel. Nur etwa einen Kilometer weiter südlich befindet der Stirling Point, der südlichste Punkt von Hauptland Neuseeland, also Nord- und Südinsel zusammen. Hier beginnt auch Neuseelands berühmtester Highway, der State Highway 1, der auf einer Länge von 2027 Kilometern beide Inseln in Nord-Süd-Richtung durchzieht.
Die Reise ging weiter nach Dunedin mit einem Zwischenstopp bei der Halbinsel Otago. Hier besuchte ich die Burg „Castle Larnach“, welches die einzige in Neuseeland ist. In Dunedin angekommen, flanierte ich zuerst der Einkaufsmeile entlang. Dunedin ist die viertgrösste Stadt von Neuseeland sowie die älteste Universitätsstadt. Ungefähr 23’000 Studenten aller Bildungseinrichtungen beherbergt diese Stadt, was sofort zu sehen ist, wenn man im Zentrum herumläuft. Das Universitätsgelände ist riesengross.
Am nächsten Morgen besuchte ich die Baldwin Street, welche laut Guiness Buch der Rekorde die steilste Strasse der Welt ist. Die maximale Steigung der 200 Meter langen Strasse beträgt 1:2,86 (35%).
Ich versuchte die Steigung zu fotografieren, aber es ist ziemlich schwer, dass man es wirklich sieht. Nach dem Besuch der Strasse, fing es ziemlich heftig an zu Regen und so habe ich mich entschlossen zurück in das B&B zu gehen. Als die Sonne wieder hervorkam, ging ich in das Zentrum von der Stadt und fotografierte diverse Gebäude. Am nächsten Tag ging es mit der historischen Taieri Gorge Railway auf eine Zugfahrt durch das Otago Gebirge. Der TGR ist eine Museumseisenbahn, die sich mit einer Streckenlänge von 64 km die längste des Landes nennen darf. Man behauptet, dass es eine von den schönsten Eisenbahnstrecken der Welt ist. Da kann ich nur zustimmen, die Fahrt durch die Schlucht, über diverse Brücken und durch schmale Tunnels war spektakulär.
Weiter ging es an der Ostküste von der Südinsel nach Timaru. Auf dem Weg befinden sich die Moeraki Boulders, was das ist, kannst Du im nächsten Bericht lesen.