Northland

Northland Teil

Die Reise ging zuerst in Richtung Norden. Die nächste Unterkunft (Pilgrim Accommodation) hatte ich in Whangarei. Mike, der Besitzer von der Unterkunft hat mir diverse Tipps für die Umgebung mitgeteilt. In Whangarei besuchte ich den „kleinen“ Wasserfall, den Hafen „Town Basin“ und den Kiwi House. Von der Unterkunft bis zum Kiwi Park, welcher ca 7 km von der Unterkunft entfernt war, marschierte ich hin und zurück. Mit dem Auto erkundete ich am nächsten Tag die Whangarei Heads.
Weiter fuhr ich mit dem Auto nach Paihia mit einem kurzen Zwischenhalt in Kawakawa. In Kawakawa befindetn sich die schönsten Toiletten in Neuseeland. Die Toiletten wurden vom Österreicher Friedensreich Hundertwasser kreiert. Am nördlichen Ortsrand von Pahia befindet sich die bedeutendste nationale Gedenkstätte Neuseelands, benannt als Waitangi. Auf dem Gelände befinden sich das Treaty House, das Versammlungshaus sowie diverse Kriegskanus. In Paihia war ich nur 1 Nacht in einer super Backpacker Unterkunft (Saltwater Lodge). Es hatte ein Restaurant mit Schweizer Einflüsse, welches ich natürlich ausprobiert habe. Ich hatte 2 Würste mit Gratin und Salat genommen. Es schmeckte sehr gut.
Die Reise ging am nächsten Tag weiter zu der Doubtless Bay. In der sehr kleinen Ortschaft „Carle Bay“ hatte ich die Unterkunft bei einer Schweizer Familie gebucht. Das Haus war an einer hervorragender Lage. Roly und Martha hatten immer ein reichhaltiges Morgenessen und ein 3 Gang Menü am Abend aufgetischt. Es war sehr familiär, was mir sehr gut gefiel. Ich fühlte mich wie zu Hause. Während dieser Zeit war ebenfalls noch ein Schweizer Touristenpärchen da. Als es Dunkel wurde, suchten wir im Himmel mit einem Teleskop nach den Sternbilder. Die Milchstrasse war sehr beindruckend. Man sah unzählige Sternen, ich hatte glaube noch nie so viel gesehen und vor allem so klar. Ich versuchte mit der Digitalkamera ein Foto zu schiessen, welches aber nicht wirklich gut raus kam. Am nächsten Tag entschieden wir uns, dass wir zusammen die Halbinsel „Karikari Peninsula“ entdecken möchten. Leider spielte das Wetter nicht mit. Anscheinend hat es seit Oktober 2009 nicht mehr geregnet, demzufolge ist die Natur im Norden sehr trocken. Wasser sollte man so wenig wie möglich zum Waschen verwenden. Genau jetzt, wo ich da war, war Regen angesagt. Nichts desto trotz fuhren wir an diversen, schönen Buchten vorbei und spazierten auf einen grünen Hügel. Von Martha haben wir den Insider Tipp erhalten, dass wir unbedingt an den Coca Cola See fahren müssen. Die Kiwi nennen diesen See so, weil er die Farbe wie Coca Cola besitzt. Beim See angekommen, waren wir ziemlich erstaunt, weil er tatsächlich die gleiche Farbe besitzt. Als wir bemerkten, dass andere Personen sich mit brauner Masse eincremen, hüpften wir natürlich auch rein und schmierten uns ein. Zum Glück entfernte sich die Masse ohne Seife wieder gut von der Haut. Zurück bei der Unterkunft angekommen, fragte uns Roly ob wir mit dem Segelclub an einem Wettrennen mit 2 Segelbooten für je 5 Dollar mitmachen wollen. Wir sagten sofort ja, so eine Möglichkeit gibt es sehr selten, dass keine Touristen (ausser wir) dabei sind. Um 17:00 war Besammlung am sehr kleinen Hafen. Schlussendlich waren 11 Personen für das Wettrennen gekommen. Damit wir zu den Segelbooten kamen, mussten wir zuerst mit einem kleinen Motorboot raus-fahren. Da es 2 verschiedene, grosse Segelbooten hatte, mussten wir uns verteilen. Auf „unserem“ Segelboot waren wir 7 Personen, davon war eine Person der Skipper und die restlichen mussten für die richtige Gewichtsverlagerung schauen.
Ich war zwar schon einmal auf einem Segelboot gewesen, aber ich war noch nie für die Gewichtsverlagerung zuständig. Immer wenn der Skipper „Tapp“ gerufen hatte, mussten wir über das Dach auf die andere Seite klettern. Während dem Rennen war das Boot immer nasser und glitschiger geworden. Leider waren wir die Verlierer, da der Skipper einen Fehler machte. Trotzdem hatte es mir sensationell gefallen. Ich hatte riesigen Spass, obwohl ich nasse Hosen und einen roten Flecken vom klettern hatte.
Am 21. Januar verliess ich die Familie Fasnacht in der Cable Bay und fuhr an den nördlichsten Ort von Neuseeland. Im windigen Cape Reinga, wo Tasman Sea und Pazifik aufeinander treffen, gibt es ein Postamt und einen hübschen Leuchtturm. Genau an diesem Ort, so der Glaube der Maori, verlassen die Verstorbenen Neuseeland, um in ihre Heimat zurückzukehren.
Ich übernachtete im kleinen Fischerdorf Pukenui in einem Backpackers. Am nächsten Tag ging die Reise nach Kaitaia weiter. Im Motel „The Northeren Motor Inn“ war ich für 3 Tage. Ich wollte unbedingt noch den 90 Mile Beach sehen. Der 90 Mile Beach ist nicht wirklich 90 Meilen lang, sondern nur 55 Meilen. Weil der Strand recht tückisch für Autofahrer sein kann, erlauben es die Autovermieter hier nicht, dass man mit gemieteten Autos auf den Strand fahren kann. Höchstens zwei Stunden vor und nach Ebbe kann man diese Strasse befahren und nur an drei Stellen kommt man wieder auf die normale Strasse zurück. Darum habe ich mich entschlossen eine Bustour mit Cape Runner zu machen. Die Tour dauerte den ganzen Tag, inklusive einem kleinen Mittagessen für nur 45 NZD (30 CHF). Zuerst fuhren wir auf dem langen Sandstrand entlang bis zu den Sanddünen. Hier durfte jeder der wollte mit einem Schlitten den Sandhang herunterschlitteln. Auf dem Sand ist man leider nicht so schnell wie auf Schnee, aber es hat trotzdem Spass gemacht. Die Tour ging weiter an den touristischen Ort „Cape Reinga“. Beim Leuchtturm gibt es natürlich den obligatorischen Wegweiser, der anzeigt, wie weit man von einigen Orten dieser Erde entfernt ist, ebenfalls fotografierte ich den nördlichsten Postkasten von Neuseeland. Das kleine Mittagessen hatten wir an einer einsamen, kleiner Bucht gemacht. Auf dem Rückweg besuchten wir noch das Ancient Kauri Kingdom, in dessen Verkaufsraum ein Baumstamm mit rund elf Metern Umfang steht. Genug gross, dass man eine Wendeltreppe hineinsägen konnte. Am Abend gönnte ich mir ein leckeres Abendessen im Motel. Der Ausflug hat sich auf gelohnt.
Die Reise ging weiter nach Kaikohe. Auf dem Weg befinden sich die Ngawa Hot Springs. Ich war der einzige Tourist bei diesen schwefelhaltigen Geothermalquellen mit Holzbeckenumrandung. Der Eintritt war nur 4 Dollar. Die Pools waren zwischen 35°C – 46°C heiss. Ich hatte beim kühlsten Pool angefangen und stieg dann immer weiter in das nächst wärmere Pool hinein. Ich war zirka 1 Stunde im Schwefelwasser. Der Nachteil war, dass ich 2 Tage lang nach Schwefel gestunken hatte.
Meine nächste Unterkunft war das B&B von Paheke. Das Haus wurde im Jahr 1862 gebaut und wurde renoviert. Da die Unterkunft sehr abgelegen war, entschied ich, dass ich 2 Tage im Garten sitze werde und ein bisschen mit dem Golden Retriever spiele. Ebenfalls konnte ich Vögel, freilaufende Hasen sowie Fische beobachten. Hasen und Possum sind in Neuseeland eine Pest. Am 2. Tag kam langsam das Gefühl, dass ich etwas machen muss, so wischte ich das Laub vom Boden weg. Die Besitzerin war ziemlich erstaunt, als sie es gesehen hatte. Mit der Arbeit kam auch langsam das Hungergefühl. Ich fuhr mit dem Auto nach Kerikeri, da anscheinend hier ein super Restaurant ist. In Kerikeri angekommen, entdeckte ich zwei uralte Häuser von 1822 / 1835. Nach dem feinem Abendessen ging es wieder zurück nach Kaikohe.
Die Reise ging weiter nach Omapere mit einem Zwischenhalt im Wairere Boulders Park. Im Tal der Wairere Boulders findet man eine riesige Ansammlung von gewaltigen Felsbrocken. Diese Brocken ruhen auf einer weichen Lehmunterlage. Das Tal wurde von einem ausgewanderten Schweizer Ehepaar im Jahr 1983 gekauft. Zu dieser Zeit war diese einzigartige Anhäufung von Felsbrocke nicht bekannt. Sie haben entschieden, einen Spazierweg für die Öffentlichkeit zu bauen. Im Jahr 2003 wurde der Park eröffnet. Der gemütliche Rundlauf durch die Felsen war beindruckend. Am Ausgang traf ich noch die Inhaberin vom Park und wir schwatzten noch ein bisschen über den Park und über die Se-henswürdigkeiten in der Umgebung. Da kamen doch tatsächlich 2 Schweizer Familienpaare zum Eingang. Ich dachte sofort, ob hier ein Nest von Schweizern ist.
Bevor ich beim Backpacker in Ompare eingecheckt hatte, wollte ich noch kurz zum Aussichtspunkt, wo man die Sanddünen sieht. Danach im Backpackers „Globetrekker“ angekommen, kam noch ein Schweizer in die Unterkunft. Als es langsam Abend wurde, kamen noch weitere Schweizer und Kiwis zu der Unterkunft. Es war sehr lustig, bis jetzt hatte ich kaum Schweizer getroffen und auf einen Schlag gleich eine Handvoll. Wir machten einen gemütlichen Abend und tauschten Informationen aus, was man unbedingt sehen muss in Neuseeland.
Der nächste Tag führte zum grössten Kauri Baum „Tane Mahuta“ in Neuseeland. Er befindet sich im Waipoua Forest. Ebenfalls befinden sich hier die vier Kauri Schwestern. Der Tane Mahuta besitzt eine Stammlänge von 51,5 m und seinen Umfang in Bodennähe beträgt 13,77 m, was einen Durchmesser von fast 4,5 m entspricht. Die Äste sind erst auf einer Höhe von 18 m auffindbar. Einfach nur gigantisch, wenn man beim Baum steht.
In der Nähe von Dargaville hatte ich noch 3 kleine Seen (Kai Iwi Lakes) gefunden, bei dem ein See (Lake Taharoa) herrlich zum baden war. Das Wasser war türkis und die ersten etwa 30 Metern hatte es Sand. Anscheinend fahren hier die Aucklander hin, wenn diese ein verlängertes Wochenende haben, wie zum Beispiel jetzt (29.01.2010 – 01.02.2010). Man sieht es sofort, der Camping Platz war voll.
Nach dem Baden fuhr ich dann nach Dargaville. Da ich keine einzige Sehenswürdigkeit von Dargaville hatte, besuchte ich zuerst das Informationszentrum. Die Besitzerin hat mir diverse Möglichkeiten gezeigt. Unter anderem das Museum und der Spaziergang durch Dargaville, der Höhepunkt sei aber eine Bustour am Strand. Da es für die Bustour schon zu spät war, habe ich mich für den Spaziergang und das Museum entschieden. Um 16:00 kam ich bei der Birch’s B&B Unterkunft an. Ich fühlte mich gleich wie zu Hause. Die meiste Zeit verbrachte ich auf der Schaukel. Es war lustig, aber hier war ich auch wieder der einzige Gast. Am nächsten Morgen entschied ich, dass ich zum Informationszentrum laufe, um die Tour für den nächsten Tag zu buchen. Leider musste ich feststellen, dass ich bis jetzt der Erste bin, der sich für diese Tour angemeldet hat. Damit die Tour durchgeführt werden kann, braucht es aber mindestens 2 Personen. Ich konnte es kaum glauben, als die Besitzerin vom Informationszentrum an alle Unterkünfte in Dargaville ein Email schrieb, ob eventuell doch jemand interesse hätte. Zusätzlich hat sie jeden gefragt, der das Informationszentrum besuchte. Es hatte leider nicht geklappt. Das nenn ich mal eine „Super Unterstützung, die es leider selten gibt!“.
Die Besitzerin Anneke von Birch B&B hat mir noch einen Insider Tipp gegeben, dass ich unbedingt nach Pahi fahren soll, dort ist ein riesiger Baum anzutreffen. Auf dem Weg zwischen Dargaville und Wellsford besuchte ich zuerst noch das Kauri Museum. Das Kauri Museum in Matakohe ist der Geschichte der auf dem Einschlag von Kauribäumen basierenden Holzindustrie der Gegend gewidmet. Über 100’000 Touristen besuchen dieses Museum jedes Jahr. Da es mir in einem Museum schnell langweilig wird, hatte ich es nach einer kurzer Zeit wieder verlassen. Beim Baum angekommen, musste ich nur noch staunen… Er ist 27.7 m hoch und hat eine Breite von 42.2 m. Pahi war mein letzter Ort den ich besuchte, bevor ich wieder in die Region von Auckland kam. Das Northland von Neuseeland ist nun Geschichte


Bilder

Northland Teil 1
Northland Teil 2